Foto: Schmidt

13.10.2013

Hüftsorgenfalten und andere "Lachblüten"

Höchst vergnüglicher Rückblick auf 30 Jahre Kabarett 


Windeck (sc). Kabarettist Andreas Etienne ist einer der Mitbegründer des beliebten Bonner Springmaustheaters und tourt seit zwölf Jahren auch mit Solo-Programmen durchs Land. Zum 30-jährigen Bühnenjubiläum kramte er im Haus des Gastes in Herchen in seinem neuen Programm "Lachblüten" nochmal die Highlights aus und kam nicht an der Erkenntnis vorbei, dass sich einiges geändert hat in dieser Zeit.
"Es war eine vollkommen andere Zeit, in der es noch Zinsen für das Geld gab und öffentliche Bauten noch fertig wurden.
Die herbe Wahrheit ist aber auch der Oberschenkelbereich, eine düstere Wahrheit, die sich im Hüftbereich verstärkt und Sorgenfalten wirft. Der Hosenknopf ist das schwächste Glied", nahm er sich persönlich auf die Schippe. Dem Zahn der Zeit konnte er aber auch Positives abgewinnen.
"Mit über 50 hat man mehr Spaß, Humor, ist ausgeglichener und hat mehr Spaß an der Liebe. Einmal in Bewegung, ist ein ganz anderer Drive dahinter."
Von seiner Person schweifte Etienne kurzweilig und höchst amüsant zur Politszene, um festzustellen, das politische Personal habe ausgedient.
Die Wissenschaft sei dabei Brandt zu klonen und die CDU wolle nachziehen und Adenauer übers Band laufen lassen. "Sarkozy war ein gentechnischer Unfall, er sollte eigentlich Napoleon werden.
"Höchst erfrischend tauchte Etienne mal ins Internetzeitalter, blätterte in Zeitungsblüten oder nahm das Publikum mit aufs Kreuzfahrtschiff.




Mitteilungsblatt Windeck, 18. Oktober 2013


Andreas Etienne zu Gast beim Windecker Matineeverein e.V.

Bonner Kabarettist begeisterte Publikum im Haus des Gastes in Herchen


Der Bonner Kabarettist Andreas Etienne, Gründer des "Springmaus-Improvisationstheaters" 1983, blickte am vergangenen Sonntag mit seinem Programm "Lachblüten" zurück auf 30 Jahre Bühnenerfahrung. Die merkte man ihm auch an, denn lässig, fast nebenbei und völlig unaufgeregt erzählte er seine Geschichten: mal Aufgeschnapptes, mal selbst Erlebtes. Das Publikum im Haus des Gastes in Herchen folgte ihm gern bei seinen Ausflügen in die Widrigkeiten oder absolut komischen Seiten des Lebens, manchmal auch mit aktuellen Bezügen. "Erinnern Sie sich noch an früher, als es noch Zinsen für das ersparte Geld gab?", wobei er zur Freude des Publikums anwesende Sparkassen-Sponsoren in den Blick nahm, sich aber dann doch für die Sponsorenunterstützung der Sparkasse bedankte. Ausgehend von seinem eigenen Tick, Plastiktüten - allerdings schön sortiert - zu horten, ließ er sich über Sammelleidenschaft und Messies aus, um am Schluss festzustellen, dass der "Wegwerfzwang", dem er am Ende selbst unterlag, genauso schlimm sei und genauso einer Therapie bedürfe. Ein Seitenhieb auf die aktuelle Politik durfte natürlich nicht fehlen. Eine mögliche Lösung für die momentan fehlenden Persönlichkeiten in der Politiker-Szene sieht Etienne in der Gentechnik, denn "alles was machbar ist, macht der Mensch auch", konstatierte er trocken. Wie wäre es denn für die SPD mit dem Klonen und damit einer Wiederauferstehung von Willy Brand? Wobei sicher die CDU nachziehen würde mit dem Klonen von Adenauer, dann aber bestimmt gleich in mehrfacher Ausführung.. Skurile Ideen und viele gelungene Pointen, verbunden mit alltäglichen Erfahrungen aus dem Leben eines erfolgreichen Kabarettisten aber auch des anwesenden Publikums, bescherten allen einen vergnüglichen Sonntagvormittag im Herchener Haus des Gastes beim Windecker Matineeverein e.V.

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